Nachdem Sie bei der Bodenauswahl fündig geworden sind, kreuzen mögliche Gedanken über die korrekte Vorbereitung des Untergrunds auf. Ein perfekt ausgeführter Estrich oder Untergründe anderer Art sind Voraussetzung für lang anhaltende Freude mit Ihren Traumboden. Einige Aspekte sind darunter zu beachten, die bei Vernachlässigung schwerwiegende Folgen zugrunde haben können. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen einige Hinweise und korrekte Vorgehensweisen erklären, damit der Untergrund einwandfrei gelingt.

Welcher Untergrund sollte für Holzböden gewählt werden?

Eigentlich gibt es keine konkrete Vorgabe, welcher Untergrund verwendet werden soll. Allerdings müssen sie bedingungslos sauber, trocken eben und fest sein, damit mögliche Schäden und ungewünschte Folgen ausbleiben.

Ebenheit

Vor der Verlegung des Bodens muss der Untergrund auf jeden Fall eben sein. Mögliche Überprüfungen können mit einer Richtlatte, Messkeil, Platte oder mit einer Richtschnur erfolgen. Bei gravierenden Abweichungen ist Nivelliermasse erforderlich, damit etwaige Unebenheiten kompensiert werden können. Die Ausgleichsmasse ist für Holz-, Estrich und glatten Betonböden geeignet. Unebene Holzböden können alternativ durch Stemmen, Abschleifen oder Hobeln begradigt werden.

Festigkeit

Unerlässlich ist ein fester und tragfähiger Untergrund. Besonders bei vollflächiger Verklebung muss stets auf die Tragfähigkeit geachtet werden, um Schäden im späteren Verlauf zu verhindern. Die Überprüfung der Festigkeit beim Estrich erfolgt durch die Anwendung der Gitterritzmethode. Die Bewertung des Ergebnisses basiert auf die Erkennbarkeit der entstandenen Ritze und ob starke Abreibungen stattfinden.

Feuchtigkeit

Holz hat die Eigenschaft, je nach Temperatur und relativer Luftfeuchtigkeit Feuchtigkeit ab oder wieder aufzunehmen. Die Folgen der Variabilität der Holzfeuchtigkeit ist das „Arbeiten des Holzes“. Darunter versteht man die Maßänderung in unterschiedlich starker Ausprägung in die Breite, Länge oder Stärke. Minimale Schwankungen können durch spezielle Federn und vorgesehenen Abständen kompensiert werden. Falls der Untergrund zu feucht ist, kann der darüberliegende Holzbodenbelag schwer beschädigt werden, deswegen ist auf eine sorgfältige Überprüfung des Untergrunds zu achten!

Feuchtigkeitsmessung

Die Prüfung ist mit großer Genauigkeit durchzuführen. Angewendet wird ein Messgerät, dass die Festigkeit nach der Calciumcarbid-Methode bestimmt. -> CM (Messgerät)

Die hier genannten Grenzwerte unterscheiden sich nach der Art des Estrichs:

Zementheizestrich: max. 1,8%
Zementestrich: max. 2,0%
Anhydritheizestrich: max. 0,3%
Fließanhydritestrich: max. 0,5%
Magnesitestrich: max. 4,0%

Protokoll zum Belegereifheizen des Estrichs

Bei Heizestrichen muss vor der Verlegung ein Belegereifheizen des Estrichs durchgeführt werden. Eine genormte Prozedur, die zum Nachweis für Schadensfälle lückenlos protokolliert werden sollte.

Ein geeignetes Protokoll steht als PDF-Dokument zum Download zur Verfügung: Hier können Sie das Ausheizprotokoll herunter laden.

Weitere bedeutende Kriterien des Estrichs:

  • Vereinzelte Risse müssen verschlossen werden. Eventuell ist eine Erneuerung erforderlich, falls die Schäden in einem größeren Ausmaß auftreten. Die Verschließung der Risse ist besonders bei der vollflächigen Verklebung von Parkett unerlässlich, denn dadurch gibt es keine Probleme mit der Haftung des Bodenbelags
  • zu poröse und raue Oberfläche des Unterbodens: der Estrich muss saniert werden
  • Bewegungsfugen (Bauwerksfugen) dürfen nicht geschlossen werden
  • verunreinigte Oberflächen sind zu säubern und verlegereif vorzubereiten
  • die Höhenlage zu angrenzenden Bauteilen muss angepasst werden
  • sorgfältige Kontrolle der Temperatur und relativen Luftfeuchtigkeit ist erforderlich
  • Aufheizprotokoll bei Heizestrichen vorlegen können


Verlegung auf bestehenden Holzboden:

Darf der neue Bodenbelag auf den alten Dielen verlegt werden?
Selbstverständlich! Vorausgesetzt der Untergrund entspricht den oben genannten Kriterien (eben, trocken, sauber, fest…). Allerdings verbieten viele Hersteller die Verlegung des Parketts auf vorhandenem Boden. Wir empfehlen die Herstellerbedingungen genau zu beachten, um festzustellen, ob die gewünschte Verlegung ohne Einwände erfolgen kann oder nicht.